Bildung und Betreuung
In der letzten Sitzung des Gemeinderats wurden die Kindergartenbedarfsplanung sowie der Schulbericht für das Jahr 2023 vorgestellt und die zeitliche Umsetzung zur Änderung der Schulbezirke besprochen. Zu diesem Tagesordnungspunkt hielt Stadträtin Paula Glogowski für die FDP-Fraktion folgende Stellungnahme:
„Am 15 Mai war ‚Tag der Kinderbetreuung‘. Ein guter Anlass, um einmal ‚Danke‘ zu sagen. Danke an alle Kita-Fachkräfte, Tagesmütter und -väter und alle weiteren Menschen, die im Kinderbetreuungsbereich arbeiten. Danke, dass wir Eltern unsere Kinder mit gutem Gewissen in Ihre kompetenten und fürsorglichen Hände geben dürfen. Doch bei diesem Dank darf es natürlich nicht bleiben. Meiner Fraktion ist es daher sehr wichtig, dass wir in Walldorf auch weiterhin die hohe Qualität der Kinderbetreuungseinrichtungen aufrecht erhalten und unsere Anstrengungen intensivieren, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Denn wir können auf eine flächendeckende und verlässliche Kinderbetreuung nicht verzichten. Sie ist nicht nur für unsere Kinder, die dort wachsen und lernen, enorm wichtig, sondern sie ist auch elementar für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mit der Kinderbetreuung steht und fällt alles andere: Ist die Betreuung der Kinder nicht gewährleistet, müssen Eltern zu Hause bleiben und können ihren eigenen Berufen nicht nachgehen. Die Bedeutung der Kinderbetreuung für die Gesamtgesellschaft muss aus unserer Sicht daher viel mehr in den Fokus gerückt werden.
Aus der Kindergartenbedarfsplanung 2023 geht hervor, dass wir hier vor Ort aktuell ausreichend Plätze für die Kinder ab 3 Jahren haben. Im U-3-Bereich besteht allerdings Aufstockungsbedarf, um die steigende Nachfrage auch weiterhin abdecken zu können. Wir begrüßen es daher, dass durch zwei neue Krippengruppen - eine im Kommunalen Kindergarten und eine bei den Zipfelmützen in der Schulstraße - das Angebot erweitert werden soll.
Neben den Kindertagesstätten sind die Tageseltern in Walldorf ein wichtiger Baustein für die Kinderbetreuung vor Ort. Wir unterstützen daher den Antrag zweier Tagespflegepersonen, die um eine Erhöhung des städtischen Zuschusses gebeten haben. Die Argumentation, dass die Lebenshaltungskosten stark gestiegen sind, ist für uns absolut nachvollziehbar. Ebenso sehen wir die Entlastung der Kita-Leitungen durch die Schaffung einer Teilzeitstelle für eine Verwaltungskraft ab einer Einrichtung mit mehr als vier Gruppen als sinnvoll an und unterstützen diesen Schritt.
Ich habe es zu Beginn meiner Stellungnahme bereits angesprochen: Wir müssen unsere Anstrengungen intensivieren, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, der vor allem den Bereich der Kinderbetreuung massiv betrifft, wie ja auch aus der Vorlage hervorgeht. Nur so können wir eine Reduzierung von Öffnungszeiten und eine Ausdehnung von Schließzeiten zukünftig verhindern. Werden Betreuungszeiten gekürzt, bringt das viele Familien in extrem schwierige Situationen und am Ende sind es leider häufig die Mütter, die dann beruflich wieder zurückstecken. Darüber hinaus erhöht die angespannte personelle Lage die Arbeitsbelastung für das erzieherische Personal und gefährdet langfristig auch die Qualität der pädagogischen Arbeit. All dies gilt es, so weit es möglich ist, zu verhindern. Die FDP-Fraktion schlägt daher vor, zusätzlich zu den Gesprächen mit Einrichtungsleitungen, auch die Erzieherinnen und Erzieher an der Basis bei der Frage, wie wir erzieherisches Personal für die Walldorfer Einrichtungen gewinnen können, noch enger einzubinden. Denn diejenigen, die an der Basis arbeiten, haben doch oft den besten Einblick, wie Stellenangebote attraktiver gemacht werden können. Aus unserer Sicht ist es zudem sehr wichtig, dass die Stadt nun zügig ein konkretes Konzept für Mitarbeiterwohnungen vorlegt, denn wir müssen alle Möglichkeiten ausschöpfen, um die Attraktivität von Stellenausschreibungen vor Ort zu erhöhen. Hierzu zählen beispielsweise auch Themen wie der Ausbau von Ausbildungsplätzen und die Entbürokratisierung für die Arbeit in den Einrichtungen.
Kommen wir nun zu der Änderung der Schulbezirke. Meine Fraktion ist sehr froh darüber, dass Ende 2022 nach vielen Jahren endlich die Änderung beschlossen wurde. Danke an die Verwaltung, dass zügig nach dem Beschluss Gespräche mit den Schulleitungen der Wald- und Schillerschule bezüglich der zeitlichen Umsetzung erfolgt sind. Wir begrüßen es, dass die Änderung der Bezirke nun ab dem Schuljahr 2025/2026 greifen soll. Das lässt sowohl den Schulen als auch den betroffenen Familien aus unserer Sicht genügend Zeit, sich auf die Änderung einzustellen.
Zum Schluss möchten wir noch einmal unseren Dank an alle Kinderbetreuungseinrichtungen, Tageseltern, sowie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an unseren Schulen und Schülerbetreuungen in Walldorf aussprechen. Danke für Ihren Einsatz für unsere Kinder und für den wichtigen Beitrag, den Sie damit für unsere gesamte Gesellschaft leisten!
Danke an die Verwaltung für die ausführliche Vorlage samt dem Bericht „Bildung und Betreuung“. Wir nehmen die Kindergartenbedarfsplanung 2023 sowie den Schulbericht zur Kenntnis und stimmen dem Beschlussvorschlag in allen Punkten zu. Vielen Dank.“