Hitzeaktionsplan

In der vergangenen Sitzung des Gemeinderats wurde der Hitzeaktionsplan für die Stadt Walldorf beschlossen. Hierzu hielt unser FDP-Fraktionsvorsitzender Günter Lukey folgende Stellungnahme:

„Wetterdaten zeigen seit den 1970er Jahren eine deutliche Zunahme von Hitzewellen in Deutschland. Daher geht man davon aus, dass unter allen

betrachteten Klimawandelszenarien in Zukunft vermehrt Hitzewellen, sowohl hinsichtlich deren Häufigkeit, Dauer als auch deren Intensität, zu erwarten sind.

Die Zunahme von Hitzewellen führt zu einer erhöhten Gefahr für die Umwelt und alle Menschen, insbesondere für vulnerable Personengruppen.

Daher ist es wichtig, kommunale Vorsorgemaßnahmen zu treffen, um unsere Bevölkerung mit entsprechenden Informationen zu versorgen sowie mittel-

und langfristige stadtplanerische Maßnahmen zur Klimaanpassung in Walldorf vorzubereiten. Ein Hitzeaktionsplan für Walldorf wird ein informelles Planungs-

und Kommunikationsinstrument darstellen, das für alle Bevölkerungsgruppen verständliche Mechanismen etablieren wird, die Maßnahmen auslösen, um uns

vor den Auswirkungen von Hitzewellen zu schützen. Ziel muss es sein, negative gesundheitliche Folgen durch präventive Maßnahmen und Informations-

angebote weitgehend zu vermeiden.
 

Langfristig soll der Hitzeaktionsplan als Entscheidungsgrundlage stetig fortgeschrieben und an sich verändernde Bedarfe angepasst werden. Dafür ist

ein kontinuierliches Monitoring und eine stetige Evaluation erforderlich. Zum wechselnden Lokalklima in der Stadt tragen insbesondere der variierende

Versiegelungsgrad, der Anteil der Grünflächen, die Kaltluftbildung, Kalt- oder Frischluftzufuhr sowie Verschattung und Wasserflächen bei.

Bei der Entwicklung und Umsetzung des Hitzeaktionsplans müssen Fachleute und deren Expertise aus der Verwaltung, der Feuerwehr, der Rettungsdienste

sowie aus den Bereichen der Gesundheitsversorgung, Pflege, Schulen und Kindergärten zur Planung und Umsetzung herangezogen werden.

Aber auch jeder Einzelne kann und sollte zur eigenen Vorsorge beitragen, indem er bei besonders hohen Temperaturen nur morgens oder abends aus

dem Haus geht, die eigene Wohnung in den Morgenstunden gut durchlüftet, viel Wasser tagsüber trinkt und von intensiven sportlichen Betätigungen in

dieser Zeit Abstand nimmt.

Das alles sind aus unserer Sicht eigentlich Selbstverständlichkeiten und wir appellieren hier an den gesunden Menschenverstand.

Wir können heute nicht voraussagen, was auf uns in Zukunft zukommt, aber wir können Maßnahmen treffen, um nicht unvorbereitet zu sein. Eines gilt es

bei allen Maßnahmen aus unserer Sicht zu bedenken: Sie müssen stets passend für unsere Stadt sein. Wir sind zum Beispiel keine Großstadt und wir müssen

nicht alles übernehmen, was in großen Städten und deren Hitzeaktionsplänen vorgesehen ist, wenn es für Walldorf keinen Sinn macht. Die Maßnahmen vor

Ort sollten passgenau für Walldorf sein und nicht über das Ziel hinausschießen.
 

Die FDP- Fraktion unterstützt die Aufstellung eines Hitzeaktionsplans.“