Kostenloses Busfahren in Walldorf
In der vergangenen Sitzung des Gemeinderats wurde über die Nutzung des kostenlosen Busfahrens in Walldorf im Jahr 2022 gesprochen und die Bereitstellung erhöhter finanzieller Mittel beschlossen. Hierzu hielt unsere FDP-Stadträtin Dagmar Criegee für die FDP-Fraktion folgende Stellungnahme:
„Wir unterstützen das kostenlose Busfahren in Walldorf und freuen uns, dass dieses Angebot so rege angenommen wird. Dennoch erscheint uns eine Kostensteigerung von 340%, von den von den Busunternehmen geschätzten 53.000 € auf 180.000 € pro Jahr, unrealistisch hoch.
Bisher war der FDP-Fraktion nicht bewusst, dass Walldorf die Kosten für die Fahrten innerhalb Walldorfs direkt an die Busunternehmen erstattet. Wir waren davon ausgegangen, dass die Abrechnung über den VRN erfolgt. Wir sind also vollständig auf die Auskünfte der Transportunternehmen angewiesen. Es stört uns sehr, dass es keinerlei Transparenz über das Zustandekommen der Kosten gibt. Wir haben hier eine Leistung bestellt und bezahlen dafür, obwohl wir gar nicht wissen, ob die Leistung überhaupt in diesem Umfang erbracht wurde. Das ist eine Situation, die wir nicht wollen und nicht gutheißen. Wir wollen wissen, wie die Beförderungskosten zustande kommen und wie sie belegt werden können.
Andere Städte, die ebenfalls das kostenlose Busfahren schon etwas länger eingeführt haben, wie z.Bsp. Monheim, Langenfeld, Templin, Tübingen, Ulm und Neu-Ulm, können uns gegebenenfalls mit Ihrer Erfahrung nützliche Hinweise geben. Wir bestehen darauf, dass diese hohen Kosten verifiziert werden. Wie das umgesetzt wird überlassen wir gerne der Verwaltung. Der Verwaltungsaufwand für eine Überprüfung der Kosten liegt dabei sicherlich unter der Kostensteigerung von 340%.
Einer zukünftigen Förderung der 49 € Tickets durch die Stadt Walldorf in Höhe von 10 Euro stehen wir positiv gegenüber, würde diese ja die für Walldorf kostenpflichtigen Einzelfahrten ersetzen. Ein weiterer Vorteil wäre, dass der Verwaltung auch die Anzahl der 49 Euro Ticket Inhaber bekannt wäre.
Wir wollen das kostenlose Busfahren auch in Zukunft weiterhin ausdrücklich unterstützen, auch um ein Stück mehr Barrierefreiheit im Sinne des Mobilitätspacktes zu erreichen. Mit der bisherigen Handhabung bzw. der fehlenden Nachvollziehbarkeit sind wir aber unzufrieden.“