Rückblick: Offene Fraktionsrunde mit Christian Jung (MdL) zum Thema Bahntrasse

In unserer offenen Fraktionsrunde im November war der Landtagsabgeordnete und verkehrspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Dr. Christian Jung, zu Gast und diskutierte mit uns über das Thema Bahntrasse Mannheim-Karlsruhe. Christian Jung machte deutlich, dass er es für praktisch ausgeschlossen halte, dass die DB neue Güterverkehrsgleise entlang der A5 in Walldorf so nah an dem Industriegebiet vorbeiführen wird. Der Abstand zur Bebauung würde ca. 10 m betragen und auch weitere „Widerstände“ wie beispielsweise die Polizeistation der Autobahnpolizei sowie das Walldorfer Kreuz sprechen gegen eine Trassenführung in diesem Korridor. Theoretisch ist natürlich alles möglich, doch würde dies nur durch eine weitreichende Untertunnelung realisiert werden können und dies würde enorme Kosten verursachen, weshalb die Trassenführung enthalten der A5 in Walldorf aus Sicht von Christian Jung sehr unwahrscheinlich ist.
Das Vorgehen der Stadt Walldorf, sich bei dieser Thematik durch ein erfahrenes Ingenieurbüro beraten zu lassen und auch Gespräche mit sowohl der Autobahngesellschaft als auch der DB zu suchen, lobte er. Einen Einbezug der Bevölkerung unterstützte er ebenfalls - dies war ja auch der Grund, weshalb wir diese Veranstaltung mit Christian Jung organisiert hatten.
Zu eben diesem Thema hielt unser Fraktionsvorsitzender Günter Lukey kürzlich folgende Stellungnahme im Gemeinderat:
„Der zunehmende Güterverkehr in Westeuropa erfordert dringend einen Ausbau der Gleise von Rotterdam nach Genua, denn das ist die wichtigste Nord- Süd- Verbindung im europäischen Schienengüterverkehr. […]
Momentan werden zwischen Mannheim und Karlsruhe noch acht Linienkorridore auf beiden Seiten des Rheins geprüft und bewertet. Einer der in der Überlegung befindlichen Korridore führt über unsere Gemarkung und würde Walldorf im Westen tangieren und zwar sehr knapp zwischen der Autobahn und unserem dort befindlichen „Westlichen Industriegebiet“. […]
Die Stadtverwaltung hat bereits im Vorfeld informelle Gespräche mit der Autobahn GmbH und der DB- Netze AG geführt und eine Studie bei einem Ingenieurbüro in diesem Zusammenhang in Auftrag gegeben. Dieses Vorgehen der Verwaltung halten wir für richtig, da durch den Einbezug des
Ingenieurbüros fachlich gut begründet die Position Walldorfs gegenüber der DB-Netz AG dargestellt werden konnte.
Die Fraktionen von SPD und Grünen möchten nun, dass die Stadt noch in diesem Jahr eine öffentliche Infoveranstaltung zum Thema Bahntrasse durchführt. Grundsätzlich finden wir den Einbezug und die Information der Öffentlichkeit ebenfalls sehr wichtig - Aus diesem Grund haben wir ja auch eine Veranstaltung mit dem verkehrspolitischen Sprecher der FDP-Landtagsfraktion durchgeführt. Da dieses Thema allerdings kein kommunalpolitisches Projekt ist und die Stadtverwaltung alleine nur bedingt auskunftsfähig ist, finden wir es unumgänglich, dass bei einer solchen Veranstaltung auch die DB-Netz AG einbezogen wird. […] Eine Vorzugsvariante wird frühestens im kommenden Jahr absehbar sein, womöglich sogar noch später. Selbst danach ist noch keine endgültige Umsetzung festgelegt, denn die Bahntrasse muss auch wirtschaftlich und finanzierbar sein.
Für uns hier in Walldorf ist aus Sicht der FDP-Fraktion zum aktuellen Zeitpunkt der anstehende Ausbau der A5, der Neubau des Autobahnkreuzes Walldorf und der Ausbau der Straße nach Rauenberg( L723) drängender, da 75 % aller Güter per LKW transportiert werden und in den kommenden Jahren diese Menge noch erheblich zunehmen wird. Somit ist klar, dass unsere Gemarkung erheblich mit mehr Verkehr belastet wird, wobei wir hoffen, dass nicht alles gleichzeitig realisiert wird. Das wäre für uns der verkehrliche Super- Gau.
Wir verstehen den Sinn des Antrags, den wir auch unterstützen […], doch wir sehen eine Infoveranstaltung im ersten Quartal 2024 in Kooperation mit der DB-Netz AG als geboten an.“
Es konnte sich in der Sitzung auf eine solche Infoveranstaltung Anfang 2024 geeinigt werden - Allerdings wohl ohne die DB-Netz AG, was wir bedauerlich finden.